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Ein Wünschelrad voller vielfarbiger Lieder

Veröffentlichung des ersten Albums von Corin Curschellas’ Trio RODAS

Corin Curschellas, Patricia Draeger und Barbara Gisler haben für ihr Trio den romanischen Namen Rodas gewählt, Räder – ein Name, der in dieser Sprache so sonor und roh zugleich klingt, der auch den Lauf der Dinge erspüren lässt, das Rauf und Runter des Lebens, das Rollen und Rauschen der Musik. Dabei kreist diese Musik «nur» rund um Draegers universales Akkordeon, Gislers verspieltes Cello, ein gelegentliches Dulcimer und die warme Stimme Curschellas’. Sowie um die punktuelle Perkussion des Gastmusikers Bernd Bechtloff. Grossartig aber, was diese kleine kammermusikalische Konstellation an Vielfalt und Farbigkeit, an Arrangierkunst und Ausdruck zustande bringt. Zu hören auf dem allerersten Tonträger der Rodas, der jetzt erscheint, fünf Jahre nach der Gründung des Trios.

Dies führt von einer jäzzig angeraunten, tangonahen Reflexion helvetischer Protestnoten über getragene keltische Narzissen-Poesie und alpsegnerischen Lobgesang bis hin zur Brecht-Weillschen Hexenmär. Dies greift frühere Themen der Bündner Liedermacherin auf, das melancholische Zürcher Bahnhofslied oder die sphärische Walfischmelodie nach einem Meeresgedicht von Clo Duri Bezzola. Dazwischen immer wieder traditionelle oder neue Engadiner Volkslieder, zu Hirtenplatz, Tanzboden, Spinnrad oder Waschtrog, mal als stille Wehmutshymne, mal als tolle Tarantella, mal mit musique concrète eingeleitet, mal mit kreolischen Schlenkern ausgeschmückt. Und als Trouvaille ein altes Walserlied aus dem Sertigtal. Dies alles in drei verschiedenen Sprachen, darunter erstmals schweizerdeutsche Stücke von Corin Curschellas. Wahrlich ein musikalisches Wünschelrad voller Überraschungen!

 

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